„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, singt Olaf Berger.
Auch ich bin nach Berlin gefahren und fand Unterschlupf bei einer jungen russisch-türkischen Familie im Tempelhofviertel.
-> спасибо – türkisch muss ich wohl als nächstes lernen…
Am nächsten Morgen ging es mit der S-Bahn an Marzahn vorbei. Die Bepflanzung neben den Gleisen überraschte mich: Berlin scheint mehr als Beton in den Vororten und Glas im Zentrum zu sein.
Ich fahre zwei Haltestellen weiter, verlasse die Straße, gehe einen kleinen Schotterweg, der von wassergefüllten Schlaglöchern gespickt ist und einen aufmerksamen Slalomlauf erfordert, entlang und laufe an einer berlinerischen Schrebergartensiedlung vorbei. Mir kommt eine Frau mit Hund entgegen – beide verschwinden im meterhohen Gras.
Von weitem höre ich Hundegebell, doch mehr Hunde soll ich erst einmal nicht sehen.
Ich betrete die Oase.
Beton und Pflanzen, die an diesem emporranken, ihn verschlingen, scheinbar etwas verheimlichen wollen. Das Tierheim ist 22 Fußballfelder groß und damit das größte in Deutschland. Im September 2001 bezogen die Tiere und Pfleger ihr neues Reich.
Die Farben, die mich an diesem Ort heute umgeben, lassen sich in ‚g‘-Adjektiven beschreiben: grün, grau, aber nicht triste.
„Oh wie grausam, Tierheime! Und das in Ahrensfelde!“
Nein, auch grausam gehört nicht dazu.
Menschen in roten T-Shirts sitzen vor Toren und ziehen ihre Bahnen über die Betonwege, schieben Wagen mit Tiernahrung oder Reinigungsmaterial vor sich her. Ein Mann lehnt sich besonders weit nach vorne, um dem metallischen Gefährt Schwung zu verleihen. Dann zieht der Wagen ihn selbst mit – so legt sich die kilometerlange Strecke besser zurück.
Zwei Radfahrer kommen mir entgegen, die rote Kleidung leuchtet grell und steht im Komplementärkontrast zum grünen Dschungel des riesigen Geländes.
Eileen, Auszubildende zur Tierpflegerin, ist heute Vormittag mein Guide. Wir überqueren den riesigen Eingangsbereich des Parks.
Bäume stehen akkurat aufgereiht in gleichen Abständen auf dem grauen Schotterplatz, Wegweiser beteuern mir, dass es sich hier um ein Tierheim handelt.
Dann leitet sie uns auf den Pilgerweg, welcher um die grüne Betonwand führt. Vereinzelt hören wir Hundestimmen, Vögel zwitschern, der Wind rauscht durch die Bäume, die den Gehweg begrenzen, und zerrt an den langen Baumkronen.
Vielleicht, werden wir gleich auf die Vierbeiner stoßen.
Mehr dazu später…
Vielen Dank an Eileen für die vielen Infos und an das Tierheim Berlin für den freundlichen Empfang.
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