Einer der Hauptgründe, warum ich mich für Costa Rica entschieden habe, ist die Sprache. Aber wie macht man das am besten, Sprachen lernen? Ich habe folgende Tipps für euch gesammelt:
1. Sprachkurse
Wer hätte das gedacht, aber ja, Sprachkurse sind wichtig für den Start und die Motivation. Bisher konnte ich zwei von der FH organisierte Spanischkurse in der Auslandsgesellschaft in Dortmund und einen Kurs am Institut Cervantes in Hamburg absolvieren. Sie haben mir dank guter Lehrer zu einer soliden Basis verholfen und mich auf meinem Weg zum Ziel ein Stück weiter gebracht:
Ich möchte Spanisch fließend sprechen und im besten Fall auch schreiben können. Im Moment jongliere ich noch verwirrt mit unregelmäßigen Verben und Zeiten. Mein letzter Spanischkurs ist seit Dezember beendet und im Januar versuche ich nun auf eigene Faust das Gelernte zu festigen und ein paar Unklarheiten zu beseitigen.
2. Vokabeln to go
Es gibt wundervolle Programme zum Vokabellernen nach dem Leitner Prinzip. Mich hat Anki am meisten überzeugt und ist auf PC, Mac und Smartphone immer synchronisiert und zu meiner großen Freude auch noch kostenlos. Bravo!
Ich habe sogar alle verrückten Formen spanischer Verben eingetippt und bei jeder anstehenden Bahnfahrt kann ich nun einen kurzen Blick darauf werfen und mein tägliches Soll erfüllen. Das hilft und bringt einen Stück für Stück voran! Wer es dann noch schafft, die Vokabeln ab und zu auch einmal aufzuschreiben, der sollte auch die richtige Schreibweise bald beherrschen.
3. Handy:“1 nuevo mensaje“
Ich habe die Sprache meines Handys auf Spanisch umgestellt. Dies bringt interessante Folgen mit sich, wie ich feststellte.
Der Wecker heißt plötzlich „alarma y reloj“ und hinter „navegador“ verbirgt sich nicht etwa ein Kompass, sondern der Browser. Gut, dass es für jede App ein Pictogramm gibt. In Textmenus wird das schon schwieriger, aber wenn man sich die Wörter herleitet, dann klappt auch das. Es ist also gewöhnungsbedürftig, aber machbar. In anderen Ländern übersetzt man schließlich auch nur ausgewählte Filme in die Landessprache, mit der Folge, dass die Bevölkerung deutlich besser Englisch spricht.
Und die Aktion hat noch einen weiteren Vorteil: Die letzten Tage habe ich schon erfolgreich ein paar Freunde verwirrt, die nur mal eben etwas nachsehen wollten.
Merke: Fremde Sprachen kann man also auch gut als Sicherung vom Handy oder als Geheimsprache benutzen.
4. Natürliches Sprachenlernen
Zur Überbrückung der sprachkurslosen Zeiten, habe ich mich bei lingq.com angemeldet und dort viele Texte gehört und gelesen. Die Theorie von Steve Kaufmann besagt, dass man sehr viel passiv lernt. Der Satzbau wird intuitiv verinnerlicht, indem man Texte verarbeitet, deren Themen einen wirklich interessieren. Ganz grammatiklos funktioniert zwar auch dieses Prinzip nicht, aber um sich einfach ein wenig reinzuhören, ist es wirklich zu empfehlen. Wer sowieso Nachrichten liest, könnte diese ab und zu auch auf Spanisch lesen, es sind ja zum Glück meist Bilder dabei. Nachrichten aus Costa Rica gibt es zum Beispiel hier: nacion.com
5. Adé Deutsch
Eine weitere Maßnahme für die Zeit vor Ort habe ich mir auch schon überlegt:
Ich könnte den Kontakt nach Deutschland kappen und es irgendwie schaffen, komplett auf Spanisch zu denken. Klingt brutal, durchhalten werde und möchte und kann ich es auch gar nicht. Diesen Gedanken jedoch im Hinterkopf zu behalten, ist vielleicht gar nicht so schlecht. Das permanente Übersetzen im Kopf ist mühsam und umständlich. Lässt man sich komplett auf die Sprache ein, dann kann man sich schneller eingliedern.
Die Frage ist, ob man Heimweh so vorbeugt oder es eher verstärkt? Ich glaube, dass man nur dann richtig ankommen kann, wenn man sich frei von allem macht und auf die modernen Kommunikationsmöglichkeiten über den Ozean hinweg verzichtet. Aber wie vermeide ich es auf deutsch zu denken, ohne den Kontakt zu meinen Freunden und meiner Familie in Deutschland zu verlieren?
Sie dazu zwingen, auch Spanisch zu lernen? Nein, nein, nein, ich komme ja auch bald wieder. Seid mir also bitte nicht böse, wenn ich mich auf die neue Welt einlasse und dafür die Bekannte verlasse.
Habt ihr auch einen guten Tipp zum Sprachen lernen parat? Dann her damit!
Daniel sagte, Hallo Manuela
Vielen Dank für die tollen Tipps zum Sprachen lernen! Das mit dem Handy auf die Zielsprache umstellen habe ich auch von Anfang an gemacht. Ich bin aber kein großer Freund von Sprachkursen, sondern lerne lieber anhand von Onlineportalen und Apps wie Babbel und Duolingo. Die besten Erfahrungen habe ich aber mit einem Auslandsaufenthalt in Brasilien gemacht. Dadurch das man gezwungen ist die Fremdsprache den ganzen Tag anzuwenden, macht man einfach die besten Fortschritte.
Viele Grüße
Daniel
Als Antwort auf Daniel, Manuela sagte, Hallo Daniel,
das freut mich riesig, dass ich dir ein wenig helfen konnte. Onlineportale nutze ich im Moment auch zeitweise, aber primär zum Vokabellernen. Memrise habe ich da für mich entdeckt.
Dir weiter viel Erfolg und noch viel mehr Spaß beim Lernen!
Beste Grüße
Manuela