Tierheim Interview – Monika & Shiwa

Drittes Interview.
Tierheimtier-Besitzer berichten über die ersten Tage mit ihren Schützlingen. Das folgende Interview ist Teil einer Serie, zu der ich noch Interviewpartner suche. Wie immer freue ich mich über euer Feedback zum Gespräch auf der Facebookseite oder direkt hier.

Monikas Hündin Shiwa ist 5 bis 6 Jahre alt und kommt aus Griechenland.

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Foto: Privat/Monika

1. Wie bist du dazu gekommen, eine Hündin zu adoptieren? Wie bist du auf sie aufmerksam geworden und wo hast du sie entdeckt?
Mein vorheriger Hund ist gestorben und ich habe im Internet geschaut. Eigentlich nur mal so… und da habe ich sie entdeckt.
-> Wo hast du Shiwa im Internet entdeckt und wie lief die Kommunikation mit der Hilfsorganisation ab? Welche Hilfsorganisation war es?
Ich habe sie bei ABC Tierschutz entdeckt. Da sind alle Hunde und Katzen, die im In- und Ausland zu vermitteln sind.

2. Welche Ängste oder Sorgen hattest du vor der Adoption und wie hast du dich auf ihre Ankunft vorbereitet?
Ob die vom Charakter o.k. ist. Ob sie alleine bleiben kann, ob sie katzenverträglich ist (wir haben drei Katzen, eine kommt auch aus Griechenland). Sie war nicht stubenrein, leinenführig usw. Wir haben uns gefragt, ob wir das hinkriegen? Und was passiert, wenn es nicht funktioniert?

3. Wie war der erste Tag mit ihr?
Die ersten drei Tage waren eine Katastrophe. Sie hat alles voll gepinkelt und ihr Häufchen auf den frischen Parkettboden gemacht. Sie hat alles in der Wohnung zerstört, was sie kriegen konnte. Ich habe ab der zweiten Nacht neben ihr auf dem Boden geschlafen. Sie hat, als wir sie bekommen haben, furchtbar gestunken, deshalb haben wir sie gleich gebadet, sie war schließlich vorher 1,5 Jahre im Tierheim.
-> Sie hat gestunken, auch das noch! Wann konntet ihr die das erste Mal waschen? Wieso habt ihr an den ersten tagen nicht aufgegeben und sie zurück geschickt?
Man kann doch nicht gleich aufgeben! Uns war auch bewusst, das es eine Weile dauert, bis sie Vertrauen bekommt und sich eingelebt hat. Aber die ersten Tage waren echt krass! Wir haben gerade das Haus umgebaut und nachdem sie uns die erste Nacht den frischen Parkettboden ruiniert hat, haben wir sie in der zweiten Nacht in den nicht renovierten Teil des Hauses gesperrt. Da hat sie uns die Leerdosen aus der Wand gezogen und die Stromkabel raus gefressen. Sie hat die Isolierwolle auf taschentuchgroße Stücke zerlegt und dann ihr Häufchen drauf gesetzt. Außerdem hat sie vom noch verpackten Laminatboden die Ecken abgefressen und alle Schachteln (Wasserhähne, Lampen usw.) ausgepackt und in der Wohnung verteilt.

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Foto: Privat/Monika

4. Was hat sie als erstes angestellt, als sie ankam?
Sie hat mich als erstes angeknurrt, als ich ihr einen Kauknochen gab. Ich habe ihr den Knochen dann gleich wieder weggenommen und geschimpft.

5. Drei Eigenschaften, an denen du immer wieder erkennst, dass sie aus einem Tierheim kommt.
Jetzt erkennt man nicht mehr, das sie ein Tierheimhund war.

6. Würdest du wieder einen Hund adoptieren?
Jederzeit wieder!!! Die Hunde haben es verdient und würden sonst den Rest des Lebens dort verbringen.

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Foto: Privat/Monika

7. Wie hat sich dein Leben durch den Hund verändert?
Man ist schon gebunden, aber man bewegt sich mehr, man lacht mehr und man kommt mit vielen Leuten in Kontakt.
-> Man lacht mehr. Worüber hast du mit Shiwa als letztes gelacht? Und mit welchen Personen kommst du jetzt eher in Kontakt? Nur andere Tierbesitzer?
Lachen kann man viel mit ihr. Sie ist ein Schelm und weiß genau, wie sie Aufmerksamkeit bekommt. Oft schüttelt sie ihr Spielzeug und lässt es dann los. Dann weiß sie meist nicht mehr, wo es hingeflogen ist und guckt ganz durcheinander.
Ich komme nicht nur mit Hundehaltern in Kontakt. Da sie lustig aussieht, sie hat ein Steh- und ein Hängeohr, ein Auge ist schwarz umrandet wie der Hund bei den kleinen Strolchen und sie hat ein blaues Auge, werde ich oft angesprochen. Viele fragen auch, ob sie ein Glasauge hat oder blind ist,
außerdem schmeißt sie sich an jeden ran, wenn sie merkt, das derjenige Hunde mag und will dann unbedingt gestreichelt werden. Ich glaub, die Straßenhunde haben ein viel feineres Gespür dafür, wer sie mag und wer nicht.

Und zum Schluss, welche Tipps hast du für zukünftige Tierbesitzer?
Die ersten Tage viiiiiel Geduld haben. Die Tiere sind verstört, kennen nichts und müssen erst Vertrauen fassen.

Vielen Dank Monika, dass du eure Geschichte geteilt hast!