Tierheim Interview – Corinna & Leyla

Das erste Interview!
Tierheimtier-Besitzer berichten über die ersten Tage mit ihren Schützlingen. Das folgende Interview ist Teil einer Serie, zu der ich noch Interviewpartner suche. Wie immer freue ich mich über euer Feedback zum Gespräch auf der Facebookseite oder direkt hier.

Corinnas Hündin Leyla ist circa 2 Jahre alt und kommt aus dem Tierheim „Asociatia Anima“ in Câmpulung, in Rumänien.

1. Wie bist du dazu gekommen, einen Hund zu adoptieren?
Wie bist du auf sie aufmerksam geworden und wo hast du sie entdeckt?

Im September 2014 haben wir uns für einen Hund entschieden. Es sollte aber keiner vom Züchter sein. Schlussendlich haben wir uns für einen entschieden. Er wurde in Spanien gerettet. Wir hatten ihn fast zehn Monate und haben überlegt, da Hunderudel-Tiere sind, einen Spielgefährten zu holen. Meine Freundin und Nachbarin hat selber einen Senior aus dem rumänischen Tierheim Câmpulung. Sie sagte, ich soll doch mal da auf der Seite gucken… sofort stach uns „Bambolina“ ins Auge! Daraufhin hab ich mit der „Vermittlerin“ Karin telefoniert. Wir alle waren sehr glücklich, dass sie zu uns kommen durfte. Die Vorfreude war enorm!
– Du wolltest kein Tier vom Züchter, warum?
Für uns kam kein Hund vom Züchter in Frage, da ich finde, dass es so viele Hunde gibt, die auf ein schönes Zuhause warten; seien es Hunde von der Straße oder aus Tierheimen. Ich verstehe auch nicht, wieso manche so ein Wert drauf legen, dass ihr Hund reinrassig ist. Die höchste Lebenserwartung haben schließlich ganz klar Mischlinge.

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Fotos: Privat/Corinna

2. Welche Ängste oder Sorgen hattest du vor der Adoption und wie hast du dich auf ihre Ankunft vorbereitet?
Ich hatte nur die Sorge, dass unser erster Hund Happy sie nicht akzeptiert, ansonsten keine. Ich wollte der süßen Maus ein Traum Zuhause geben.

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Foto: Privat/Corinna

3. Wie war der erste Tag mit ihr?
Einfach wunderbar! Sie war von der ersten Sekunde an so dankbar und glücklich. Unser Hund und Leyla verstanden sich auf Anhieb.
– Was wäre Plan B gewesen, wenn euer erster Hund sie nicht akzeptiert hätte?
Einen Plan B , falls es mit Happy und Leyla nicht funktioniert. hatten wir nicht. Happy ist zu allen Hunden freundlich, deswegen hatten wir da keine Bedenken. Wäre es so gewesen, hätten wir einen Hundetrainer zugezogen. Aber zum Glück verstanden sie sich sofort; auch mit unseren zwei Katzen war das gar kein Problem.

4. Was hat sie als erstes angestellt?
Sie hat sich erst einmal den Bauch voll gefressen und mit unserem anderen Hund den ganzen Tag gespielt.
– Sie hat keinen Quatsch gemacht, war sie sofort stubenrein? Das ist doch zu perfekt 😉 Jeder hat Fehler, das ist natürlich. Welchen hatte sie?
Leyla hatte wirklich nur ein Problem: Stubenrein sein…. Man muss dazu sagen, dass sie fast zwei Jahre auf der Straße gelebt hat. Im September 2015 tauchte sie an der Futterstelle am Tierheim Asociatia Anima in Câmpulung auf. Daraufhin beschlossen die Pfleger, sie ins Tierheim zu holen, sie zu checken und zu kastrieren.
Bei uns Zuhause konnte sie dann lange nicht verstehen, dass sie nur draußen ihr Geschäft machen soll. Eigentlich dauerte das fast vier Monate lang. Aber klar, ihre ersten zwei Lebensjahre konnte sie ja wo sie wollte :). Das war ihre einzige Macke.

5. Drei Eigenschaften, an denen du immer wieder erkennst, dass sie aus einem Tierheim kommt.
1. Dankbar
2. Sehr menschenbezogen
3. Treu

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Foto: Privat/Corinna

6. Würdest du wieder einen Hund adoptieren?
Ja klar. Es gibt keine dankbareren Tiere als die vom Tierheim. UND genau diese Hunde haben es sowas von verdient geliebt zu werden.
Um die Wartezeit für Leyla zu verkürzen, haben wir ihr ein Päckchen geschickt mit Leckerlie. Übrigens schicken wir nach wie vor Päckchen nach Câmpulung, denn der Kontakt zum Tierheim besteht noch immer. Mittlerweile haben wir dort zwei Patenhunde, die wir finanziell unterstützen.
– Was genau ist ein Patenhund, wie unterstützt ihr die beiden finanziell?
Bei einem Patenhund macht man einen Dauerauftrag über z.B. fünf Euro pro Tier im Monat. Mit diesem Geld bekommt der Hund seine täglichen Mahlzeiten, Entwurmungen und Impfungen. Mehr dazu kannst du hier nachlesen. Wenn man Patenhunde hat, bekommt man auch aktuelle Infos von den Hunden, z.B. das er vermittelt oder krank geworden ist. Und natürlich Bilder! Immer wenn wir ein Päckchen runter schicken, schreib ich auf ein paar Leckerchen ihre Namen drauf, das bekommen sie dann und man kriegt Bilder davon. So sieht man auch wirklich, das ALLES im Tierheim ankommt.

7. Wie hat sich dein Leben durch den Hund verändert?
Es ist lebenswerter. Einfach eine Bereicherung für die ganze Familie.

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Foto: Privat/Corinna

Und zum Schluss, welche Tipps hast du für zukünftige Tierbesitzer?
Hört auf euer Herz. Es gibt keine besseren, dankbareren Tiere, als die vom Tierschutz. Sie wurden schon einmal nicht gewollt, jetzt verdienen sie ein tolles Leben!

Vielen Dank Corinna, dass du eure Geschichte und Fotos geteilt hast!
Ich suche noch mehr Interviewpartner, wer hat Lust?