Frühstücksparty

Mittlerweile habe ich mich etwas an die neue Umgebung gewöhnt und fühle mich nicht mehr ganz so einsam. An manchen Tagen tauen die Bewohner auf, an anderen wiederum verschließen sie sich komplett und scheinen mich zu ignorieren. Es ist schwierig, damit umzugehen, deshalb war ich auch gestern nach der Klausur wieder bis zum Sonnenuntergang im Hostel und habe dort Spanisch und Englisch gesprochen.
Ich hoffe, dass meine Freunde Recht haben und man allen etwas Zeit geben muss, sich an die neue Situation zu gewöhnen. María, die Besitzerin, hat mir sogar noch einmal die Dusche erklärt, die längst nicht so einfach zu bedienen ist. Es gibt ganz unten einen kleinen Hahn zum Füße waschen, aus dem Wasser raus kommt, sobald man die Dusche aufdreht. Um dann aber Wasser aus dem Duschkopf zu bekommen, muss man unter dem Hahn einen Ring nach innen drücken.

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Die Hündin Monchi, immer auf der Suche nach etwas Fressbarem, aber sehr gut erzogen.

María hat erzählt, dass sie jedes zweite Wochenende in der Finca von ihrer Tochter, etwa drei Stunden Autofahrt von hier entfernt, verbringt. Diese Wochenenden werde ich dann wohl komplett alleine in diesem fremden Haus sein. Schon irgendwie eine merkwürdige Vorstellung, ich glaube ich muss mir eine Tour für diese Zeit suchen.

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Mittwochs ist hier anscheinend Kinotag, da kostet der Eintritt weniger. Studentenrabatt gibt’s auch, das ist ja wie bei uns! In der Tageszeitung habe ich gesehen, dass es einen Film namens „Cuenta de invierno“ (Wintermärchen) gibt. Gerade kann ich mir gar nicht vorstellen, diesen Film anzuschauen, so mitten im Frühling bzw. Sommer 😉

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Ich habe mit María ausgehandelt, dass sie mir unter der Woche gegen einen Aufpreis zur Miete morgens ein costa-ricanisches Frühstück zubereitet. Seit Dienstag genieße ich nun jeden Tag eine neue Köstlichkeit. Dabei werfen die Hausherrinnen und ihre Tochter, sowie die Babysitterin der Nichte einen Blick in die Zeitung und manchmal kann ich sogar zu aktuellen Themen schon ein Gespräch beginnen. Den Diskussionen der Familie dann aber weiter zu folgen, stellt sich meist als ziemlich schwierig heraus. Die beiden sprechen schnell und undeutlich, wobei drei Wörter dann schnell mal zu einem unverständlichen Laut mutieren können. Aber, wenn ich das jemals verstehen sollte, dann macht mir so schnell keiner mehr etwas vor.

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Auf jeden Fall bekomme ich nun jeden Morgen ein traditionelles Frühstück, oder zumindest eine hier übliche Speise und dazu einen guten Kaffee. Meist wird hier nur mit einem Löffel oder einer Gabel gegessen:
Dienstag: Reis mit Bohnen (in der Pfanne angebraten mit Zwiebeln), Rührei, Baguette, Butter und als Nachtisch einen Kuchen namens „Tres Leches“. Vergleichbar mit dem Teig und der Schmandschicht von Tiramisu. Sehr lecker!
Mittwoch: Rührei, getoastetes Buttertoast, Mayonäse, Guayana Marmelade
Donnerstag: „Torta española“, din Eierpfannkuchen mit ein paar Kartoffel- und Schinkenstücken drin. Dazu Pejibaye gefüllt mit Majonäse. Ziemlich trocken diese Früchte.
Freitag: Reis mit Bohnen (in der Pfanne angebraten mit Zwiebeln), Rührei, Baguette

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Pejibaye gefüllt mit Majonäse

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Torta española

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