Heute war ich in zwei Malls auf der Suche nach Schuhen.
Die erste Mall ist hier ganz in der Nähe vom Hostel und irgendwie ziemlich ausgestorben. Wenn man den Eingangsbereich betritt, denkt man gar nicht daran, dass es sich um eine große Halle handeln könnte. Zumindest bin ich die letzten zwei Male nicht auf die Idee gekommen, weiter hinein zu gehen. Nun aber, auf der Suche nach Schuhen und ein paar Hinweisen von Freunden, habe ich mich hinein gewagt.
Insgesamt waren dort glaube ich mehr Wachleute als Besucher und viele Stände waren geschlossen oder die Räume standen leer und waren zu vermieten. Irgendwann fühlte ich mich von allen Wachleuten beobachtet, ließ meine Cam schnell wieder in der Tasche verschwinden und ging raus. Schuhe gab es hier definitiv nicht.
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Dort sah das Ganze schon etwas anders aus. Vor lauter Betrieb und umherlaufenden Menschen, habe ich mich kaum getraut zu fotografieren. Also machte ich mich erst einmal auf Entdeckungstour.
Die Mall besteht aus drei Etagen mit überwiegend kleinen Läden die ganz viel Krams verkaufen. Viele Handyhüllen, irgendwelche Taschen und Essen. Auf jeder Etage gibt es zusätzlich noch einen Essensbereich, in Deutschland nennt man das Fressmeile :). Und dieser Bereich war auch ziemlich gut besucht. Es ist ein großer Saal mit Fastfoodshops rundherum und vielen Tischen und Stühlen in der Mitte. Kantinenatmosphäre.
Auch ich habe mir dort etwas gegönnt, eine Mexican Pizza von Tacobell. Kurz nachdem ich diese mit meinem Plastikmesser und der Löffel-Gabel zerkleinert und gegessen hatte, kam eine nette Dame und nahm direkt mein Tablett mit. Hier gibt es viele solche Dienstleistungen, da Arbeitskräfte nicht viel kosten. Das durchschnittliche monatliche Einkommen eines Arbeiters sind 500 Dollar. Viele Ticos haben mehrere Jobs, weil ein einziger nicht ausreicht um eine Familie zu ernähren. Sowieso sind die Costa-Ricaner sehr fleißig und arbeiten hart für ihr Geld. Man kann nicht sagen, dass sie faul sind oder sich nicht anstrengen würden. Meine Spanischlehrerin gibt neben unserem Sprachkurs beispielsweise auch noch Unterricht in anderen Institutionen.
In jedem Schuhgeschäft, welches ich in der Mall besuchte, wurde ich sofort von einem der zahlreichen Mitarbeiter gefragt, ob ich Hilfe oder Beratung bräuchte. Offensichtlich sieht man mir an, dass ich Europäerin bin, denn zum Teil werde ich als erstes gefragt, ob ich denn Spanisch sprechen würde. Immerhin habe ich jetzt schon fast meine ganzen Dollars ausgegeben und kann mit Colones zahlen, das ist doch schonmal was.
Nach der Mini-Pizza habe ich mir auch noch ein McFlurry gegönnt, ein richtiger amerikanischer Fastfoodtag. Ein McFlurry sieht hier allerdings ein wenig anders aus:
McFlurry Snickers in Deutschland:
Softeis + (Nussstücke + Schokostücke) aus einem speziellen Gerät + Karamellsauce * umrühren = Fertig!
McFlurry Snickers in Costa Rica:
Softeis + (Snickersstücke aus dem Kühlschrank + Karamellsauce) oben drauf = Fertig!
Kann man daran die Unterschiede zwischen den Kulturen analysieren? Nehmen Costa-Ricaner eher das, was es schon gibt, fügen es zu neuem zusammen und sind glücklich? Machen Deutsche alles speziell auf das jeweilige Objekt abgestimmt und verarbeiten es noch zusätzlich um ein perfektes Produkt zu erhalten?…
Nachdem sie mein Eis gezaubert hatte, begann die nette McDonalds Verkäuferin erst einmal, die Theke mit einer Sprühflasche voll Wasser zu besprühen und zu putzen. Hier ist es schon ziemlich sauber überall, es liegt recht wenig Müll auf den Straßen herum.
In der Mall gibt es wirklich viele Schuhgeschäfte, die meisten sehen so aus wie die etwas günstigeren in Deutschland. Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich. Letztendlich habe ich ein paar Schuhe gefunden und dafür circa 10.000 Colones (20 Dollar = 14,30 Euro) bezahlt. Ich glaube in Deutschland hätten diese Schuhe genau soviel gekostet.