Costa Rica –
Lieber vor Ort sein und nicht hier? Also dort, im dortigen Hier und nicht im alten Hier? Sonst ist man dort und irgendwie doch hier. Dabei gibt man doch alles dafür, dort zu sein.
Seit meinem Praktikumsbeginn im Oktober bin ich nun das erste Wochenende wieder in Neuss gewesen. Meine beiden Brüder sind auch da und es tut gut, mal wieder etwas mit der ganzen Familie zu unternehmen und einfach mal face to face reden zu können. Ohne irgendwelche Schnittstellen dazwischen. Beim Telefonieren schaut man auf eine weisse Wand und nur die Ohren nehmen Kontakt zum Gegenüber auf. Dabei bin ich doch ein visueller Typ und nur live Sehen fühlt sich wahr an.
Im Bus auf der Rückfahrt gestern fragte ich mich, wieso eigentlich schon wieder fast Montag ist und damit auch Spanischkurs? Wie konnte der so schnell näher rücken? Ich habe es noch nicht geschafft, die Hausaufgaben zu erledigen und Morgen werde ich auch keine Zeit dafür haben.
In sieben Wochen sehe ich meine Familie für 6 Monate nicht mehr! Irgendwie ein merkwürdiges Gefühl, wenn man weiß oder ahnt, was passieren wird.
Das ist genau so, wie wenn man weiß, dass man bald operiert wird. Man kann sich perfekt vorbereiten, ganz viel Sport treiben und nach der OP ganz schnell wieder fit sein. Also vorher ganz viel Zeit mit der Familie verbringen, ihnen Skype erklären und installieren und dann vor Ort für eine gute Internetverbindung sorgen. Oder? Oder lieber ganz abschalten? Lieber vor Ort sein und nicht hier? Also dort, im dortigen Hier und nicht im alten Hier? Sonst ist man dort und irgendwie doch hier. Dabei gibt man doch alles dafür, dort zu sein.
Ankommen! Nur wo?
Mit einem Schnips ist das Wochenende vorbei und ich fühle mich so, als hätte ich nichts geschafft. Die Zeit drängt und etliche Dinge wollen erledigt werden. Und zwar schnell. Ganz viele Recherchen stehen auf dem Plan und irgendwie habe ich mir die meisten Sachen einfacher vorgestellt. Unkomplizierter.
Aber Heute ist erst einmal Spanisch und die Hausaufgaben bekomme ich auch noch hin!