Das wars dann, meine letzte Stunde Fotografie im Kunstfachbereich!
Nachdem ich über das Wochenende nach Panama City gefahren bin und dort, im Nachbarland Costa Rica’s, auf eine ganz andere Architektur und Kultur stieß, standen gestern in der Uni zwei Abgaben an. Unseren Sonoviso haben María José und ich erfolgreich um 7 Uhr morgens abgeliefert und abends um 17 Uhr konnte ich auch meinen Kunstkurs abschließen.
In 20 Minuten, die ich zum Glück vor Kursbeginn schon da war, um noch mit ein paar Freunden zu sprechen, klebten wir also unsere Fotos an die Wände. Einige hatten auch Decken und Tücher zur Abdeckung der Tische mitgebracht oder kleine Aufsteller gebastelt. Ich begnüge mich mit der weißen Wand.
Welche Foto oben, welches unten?
Welche Wand ist überhaupt noch frei?
Wir teilen die Wände im Gewusel schnell auf und tatsächlich schaffen wir es, dass am Ende fast alle Bilder hängen. Zwei Studenten kommen eine halbe Stunde zu spät und platzen mit ihren auf große Pappen aufgezogenen Fotos in die finale Besprechung vor der Präsentation.
Das stört aber niemanden – Ticotime.
Hier einige meiner Kommilitonen mit ihren Abschlussarbeiten des Kurses:
Zum Abschluss gibt es Sandwiches für alle, jeder hat etwas mitgebracht und wir lassen es uns schmecken.
Das war es dann mit dem Kunstfotokurs – vorbei.
Tamara, bepackt mit großen Pappen, und ich, ohne meine Fotos, die habe ich der Professorin geschenkt, für meinen Koffer sind sie ohnehin zu schwer, treten aus dem Artes plásticas Gebäude und spazieren durch die Nacht zur Bushaltestelle. Werden wir uns jetzt auch nicht mehr sehen? Jetzt Abschied nehmen? Daran hatte ich gar nicht gedacht, die ganze Zeit wollte ich nur den Kurs beenden, meine Projekte abschließen und die Prüfung bestehen.
Aber wozu will man immer fertig sein und weiter kommen? Warum den Weg ganz schnell hinter sich bringen? Dann muss man etwas von sich zurück lassen – Fotos, den Campus und Freundschaft.
Begleitet von einem für mich neuen Gefühl gehen wir über den Campus. Man verlässt den Kursraum und hat frei – sofort.
In Deutschland ziehen sich die finalen Abgaben meist bis nach der vorlesungsfreien Zeit, sodass man am Ende des Semesters eine arbeitsreiche Zeit vor sich hat.
Die Ticos haben in dieser Zeit frei und können richtig relaxen.
Klausuren am Anfang des Semesters? Nein, das gibt es nicht. Dafür ist der Arbeitsaufwand allerdings im Semester insgesamt etwas höher und jede Abgabe zählt bereits einen Teil für die finale Note, man kann die Uni nur schlecht zwischendurch schleifen lassen. Insgesamt erinnert mich das System sehr an das deutsche Schulsystem. Nun steht noch eine Prüfung am Freitag und am nächsten Donnerstag an, außerdem noch Interviews zu meinem Buchprojekt, ich bin gespannt.
Vielen Dank für die weiteren Vorbestellungen meines Buches!
Ein besonderer Dank geht heute an Marco.
Tamara und ich haben uns für Morgen zum Kaffeetrinken verabredet. Man sieht sich schließlich immer zweimal im Leben 😉
Michael Dörr sagte, Man merkt die BVB-Verwandtschaft!