Heute gab es einen Bericht über den deutlichen Rückgang des Denguefiebers in Costa Rica in der Tagezeitung. „Gibt es das auch hier in San José?“, frage ich María.
„Eher weniger, im Norden in Guanacaste sind am meisten infizierte Mücken unterwegs. Im Moment ist aber auch Trockenzeit. Wenn die ersten Regenfälle kommen, dann vermehren sich die Insekten viel stärker.“
Malaria gibt es in Costa Rica zum Glück kaum und auch eine Gelbfieberimpfung ist nicht verpflichtend. Plant man jedoch auch nach Kolumbien oder Panama zu reisen, sollte man diese vorher auf jeden Fall im entsprechenden Tropeninstitut oder Gesundheitsamt in Deutschland impfen lassen. Um aus Kolumbien beispielsweise wieder nach Costa Rica einzureisen, muss man diese nämlich im Impfpass nachweisen.
Für das Denguefieber wurde leider noch kein Impfstoff erfunden, weshalb man sich vor Mückenstichen gut schützen sollte. Am stärksten vom Denguefieber betroffen sind die Küstengebiete, bei denen es häufiger als im Hochland, wie zum Beispiel San José, regnet. Schon in einem kleinen Behältnis in der Größe des Deckels einer Wasserflasche, kann ein einziger Moskito bis zu 150 Eier ablegen, erklärte mir Bobby aus dem Hostel. Wow, das ist eine beträchtliche Summe. 150 kleine neue Plagegeister, von denen einige wahrscheinlich schon nach kurzer Zeit die Viren des gefährlichen Fiebers mit sich tragen.
María erklärt mir, dass besonders davor gewarnt wird, Behälter in denen sich Wasser ansammelt, draußen stehen zu lassen. Alte Gummireifen, Töpfe und leere Schalen sind wahre Brutstellen für die Insekten. Swimmingpools oder Schwimmbäder sind jedoch nicht gefährdet, da dort meist eine ständige Bewegung im Wasser herrscht und sie zusätzlich stark gechlort sind.
Ob sie das Denguefieber schon einmal gehabt hat, frage ich María. „Nein, nein, zum Glück noch nie.“ Aber einige Freunde schon und sie litten stark unter der Erkrankung, welche die gleichen Symptome wie eine starke Grippe mit sich bringt.
Beim zweiten Mal ist die Infektion lebensgefährlich. Warum genau? Es gibt vier verschiedene Erregerstämme. Hat der Körper zu einem durch eine Erkrankung einmal Antikörper gebildet, ist er für die anderen deutlich anfälliger und kann sie kaum mehr abwehren.
Auch ich habe schon Bekanntschaft mit den Tico-Mücken gemacht, bin bis jetzt aber zum Glück von ihren Krankheiten verschont geblieben.
Aus Deutschland habe ich mir von Verena Zinksalbe gegen den Juckreiz der Stiche mitbringen lassen. Das ist ein Geheimtipp eines Freundes, der schon öfters in den Wäldern Schwedens unterwegs war und auf diese weiße Creme schwört. Damit kann man zwar das Fieber nicht bekämpfen, aber zumindest den Juckreiz reduzieren. Nach unserem Ausflug nach Puntarenas hatte ich mehr als 25 Stiche von einer einzigen Mücke, die fest davon überzeugt war, mit bei mir im Zimmer schlafen zu müssen. Leider hat sie jedoch nicht geschlafen, sondern eher pausenlos gefrühstückt. Zum Teil ist meine Haut jetzt noch fleckig, obwohl ich keinen Stich aufgekratzt habe.
Aber das hält mich noch längst nicht davon ab, bald wieder an die Küste zu fahren.
Vielleicht nächstes Wochenende?
Wer kommt mit?
Hier ein sehr informatives Interview vom Gesundheitsamt des Rhein-Kreis Neuss über Impfungen. Welche Reiseimpfungen sind sinnvoll? Hört hier die Meinung von Experten.
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