Interview mit Julius über sein FSJ

Post zu bekommen ist wundervoll!
Deshalb verschickt meine Familie jedes Jahr Weihnachtspost an Freunde und Verwandte. Von vielen bekommen wir auch eine Antwort und so flatterte an Weihnachten ein langer Brief mit einer ganz besonderen Überraschung ins Haus: Julius, der Sohn von Freunden von uns, fliegt ebenfalls für einen längeren Zeitraum nach Costa Rica und dort ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren.
Und wann?
Ja, ich habe meinen Augen nicht getraut, aber er fliegt tatsächlich genau am selben Tag wie ich!
Unglaublich einzigartig überraschend!
Oder ist das gar nicht so überraschend? Costa Rica ist schließlich eines der Urlaubsländer Nummer eins in Lateinamerika. Auf jeden Fall habe ich die Chance genutzt und ihm ein paar Fragen gestellt:

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(Foto: Privat)

Wie lange wirst Du in Costa Rica sein?
Ziemlich genau 12 Monate, komme also am 28. Januar 2014 an und fliege wahrscheinlich ca. am 27. Januar 2015.

Kennst Du schon jemanden dort, bzw. hattest Du schon Kontakt zu jemandem?
Eehm, ich habe mit Bekannten, die als Freiwillige in Costa Rica waren, geredet und mich von denen zu einigen Themen beraten lassen. Vor Ort kenne ich auch eine andere Freiwillige die aus Iserlohn kommt. Leider ist sie aber kurz nach meiner Ankunft auch schon wieder weg. Dass ich dort noch Niemanden kenne, macht mir aber insgesamt eher wenig Sorgen. Ich bin mir sicher, dass man auch so viele Bekanntschaften machen wird.

Wieso hast Du Dir genau dieses Land ausgesucht und was hast Du dort vor? Warum ziehst Du Costa Rica zunächst einem Medizinstudienplatz vor?
Bevor ich anfange zu studieren, wollte ich einfach nochmal eine längere Auslandserfahrung machen – so oft werde ich wahrscheinlich nicht mehr die Möglichkeit haben, mich ein Jahr aus dem Alltag zu lösen und Alternativen zu unserem Lebensrhytmus kennenzulernen. Außerdem hatte ich keine Lust auf einen direkten Übergang von der Schule in die „nächste größere Schule“, ich wollte noch andere Einflüsse und Eindrücke sammeln, bevor ich den nächsten Schritt wage. Da ich auch schon in der Schulzeit an einem Austauschprogramm teilnehmen wollte und es dann aber beim Wunsch geblieben ist, wollte ich es jetzt vor dem Studium machen.
Costa Rica ist, wenn ich den Erzählungen und Bildern glauben darf, wunderschön, warm und dort leben sehr nette, weltoffene Menschen. Die spanische Sprache hat mich auch besonders interessiert. In der Schule hatte ich Französisch und Englisch als LKs – irgendwie hatte ich aber Lust auf eine neue Sprache.
In Costa Rica werde ich in einer Schule an der Pazifikküste arbeiten. Was meine genaue Funktion ist, kann ich im Endeffekt gar nicht beschreiben. Unterstützende Lehrkraft? Betreuer? Sport- und Musiklehrer? Vielleicht von allem ein bisschen, vielleicht aber auch nicht. Bevor ich da Genaueres zu sagen kann, mache ich am Besten erstmal einige Erfahrungen. Ich glaube aber, dass ich viel Freiraum in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen haben werde und mich dort sehr gut selber verwirklichen kann.

Was sagst Du zum Denguefieber, zu Malaria und wie schützt Du dich? Oder ist Dir das völlig egal?
Völlig egal ist es mir nicht, wirklich akribisch dagegen schützen werde ich mich aber auch nicht. Das Schutzmittel „OFF“ soll ganz gut helfen, das hab ich schon von wirklich vielen Leuten gehört. Das wird direkt am Anfang gekauft und ausprobiert!

Was weißt Du bist jetzt über das Land, was hat Dich aus der Ferne daran fasziniert?
Wirklich viel wusste ich nicht über Costa Rica, der Raum Mittelamerika an sich hat mich besonders interessiert. Dass es dann letztendlich Costa Rica geworden ist, liegt glaube ich primär an der wunderschönen Natur und den positiven Erfahrungen, die Freunde und Bekannte gemacht haben. Im Endeffekt war dann aber auch ein bisschen Zufall dabei.

Hast Du Deinen Eltern schon Skype installiert?
Nein! Es ist nämlich schon installiert, zum Glück waren meine großen Geschwister auch schon für einen längeren Zeitraum im Ausland!

Welche 5 Dinge dürfen in Deinem Koffer nicht fehlen, und welche im Handgepäck?
Koffer:
1.: Dortmund Trikot
2.: Visumsunterlagen zur Verlängerung des Visums
3.: Fotos von Freunden und Familie
4.: Regenjacke
5.: der Koffer, welcher in meinem Fall ein riesiger Backpackerrucksack ist!

Handgepäck:
Reisepass!!!
Und vielleicht noch ein bisschen Zuversicht. Zuversicht, dass man auch wirklich die richtige Entscheidung getroffen hat. Die muss man sich nach dem Abschied von Familie und Freunden wahrscheinlich erst einmal wiederholen. Wobei ich doch glaube, dass ich sie schon nach der ersten Stunde Flug komplett zurückgewonnen habe.

 

 

Ein ganz großes Dankeschön Julius! Dann wünsche ich Dir auch weiter frohes Kofferpacken und Abschied nehmen. Vielleicht laufen wir uns ja in San José einmal über den Weg 🙂